Lagertagebuch Sommerlager 2020

Hautnah jeden Tag dabei

Das Lagertagebuch ist ein Blog mit täglichen Einträgen aus dem Sommerlager der Jubla Surselva. Damit wollen wir den Eltern und Interessierten einen kleinen Einblick in den Lageralltag bieten.


12.07.2020 - Erster Tag

Mit Freude kann das ganze Leiterteam und alle Teilnehmenden einer spannenden Woche unter freiem Himmel entgegensehen. Wir sind stolz darauf, dass wir das Sommerlager trotz Virus-Situation durchführen können und allen eine wohlverdiente Auszeit bieten können. Das ganze Leiterteam konnte die Ankunft der Teilnehmer kaum erwarten und hat schon das meiste am Vortag aufgebaut. 

Auch wenn die Anfahrt zum Lagerplatz so gut versteckt war, dass nicht einmal der Reisebus sie auf Anhieb fand, kamen alle gesund und munter an. Nachdem wir unser selbst mitgebrachtes Mittagessen genossen hatten, ging es an die Arbeit. Der Lagerplatz musste besichtigt, Zelte aufgebaut, WC's eingeweiht und Ämtlis verteilt werden. Noch nie war die Zelteinteilung so einfach, es gab keine Diskussionen unter den Teilnehmern, wovon wir eher überrascht waren ;)

 

Die Sonne zeigte sich heute von ihrer besten Seite und nach einem rasanten Geländespiel, haben wir uns eine Abkühlung im platzeigenen Bach gegönnt. Schliesslich hatten wir uns ein Nachtessen verdient und das Küchenteam besänftigte unseren Hunger mit Riz Cazimir. Diese erste Herausforderung der neuen Köche haben sie schon einmal mit Bravour gemeistert, wir sind gespannt auf die nächsten Kreationen.

Am Lagerfeuer lachten wir herzhaft über ein Improvisationstheater, welches in Gruppen durchgeführt wurde. Somit neigte sich der erste Tag schon dem Ende zu, das Geflüster in den Zelten ist jedoch noch lange nicht verstummt, was werden wohl die nächsten Tage bringen, gibt es eine Mutprobe? Eine zweitätige Wanderung? Wer weiss...




13.07.2020 - Zweiter Tag

Die erste Nacht im Lager ging wie im Flug vorbei und um 8 Uhr fanden sich alle voller Tatendrang im Gemeinschaftszelt ein. Unser diesjähriges Lagerthema "Ein Jahr im Mixer" feierte sein Debut mit dem schweizer Nationalfeiertag. Heute war also der 1. August und wir feierten diesen gebührend. 

Am Vormittag jagten sich Teilnehmende und Leitende bei einer erweiterten Version von "Räuber und Polizei" über den gesamten Lagerplatz und alle waren schon nach kurzer Zeit aus der Puste. Am Mittag musste deswegen eine Stärkung her; ein typisch schweizerisches Birchermüesli. 

Nach dem Mittag fand der erste lehrreiche Programmblock im Zuge des "Voilà"-Projekts statt, wo die Teilnehmenden spannendes über die "Kommunikation des Menschen" lernten.

 

Am späten Nachmittag wurde den Teilnehmern eine breite Palette Spiele vorgestellt, von sportlich bis strategisch und für jeden war etwas dabei. Die Portion Hörnli mit Gehacktem als Abendessen bereitete uns auf ein Nachtspiel vor, wo es um die Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden ging. Es wurden schöne Flaggen gebastelt und die Fackeln am Abend und ein knisterndes Lagerfeuer komplettierten die Atmosphäre. Wir sind gespannt, welchen Feiertag der Mixer morgen ausspuckt und wie wir diesen feiern dürfen!



14.07.2020 - Dritter Tag

Schon hatten wir uns auf einen weiteren warmen Tag eingestellt, als wir mit Schrecken den Schnee ausserhalb der Zelte gesehen haben. Unser Jahr im Mixer bescherte uns Weihnachten mitten im Juli! 

Untermalt von Weihnachtsmusik assen wir genüsslich unser Morgenessen, während Stimmen laut wurden, dass es doch ein wenig zu warm für Weihnachten sei. Das störte uns aber nicht, denn wer hat schon etwas gegen diesen Feiertag einzuwenden?

 

Am Vormittag durften wir uns wichtige Survival-Fähigkeiten aneignen, indem wir uns der Kartenkunde gewidmet haben. Auch wenn wir unseren Lagerplatz gefunden haben, waren die Zelte komischerweise nicht eingezeichnet. Der Duft von HotDogs aus dem Küchenzelt liess uns diesen Missstand aber schnell vergessen.

Am Nachmittag haben wir uns für eine Abkühlung im Zugersee entschieden, bei der Hinfahrt hofften wir, dass er noch nicht zugefroren war, aber zum Glück bewahrheitete sich unsere Befürchtung nicht und wir genossen ein kühles, langes Bad. Nach dem Abendessen bekamen wir noch Besuch vom Weihnachtsmann und der Abend wurde schliesslich durch Lagerfeuerstimmung und Liedersingen abgerundet. Der Wetterbericht für den nächsten Tag kann nichts Gutes heissen, wir hoffen jedoch, dass wir einen spannenden nächsten Feiertag erleben dürfen.

 

 



15.07.2020 - Vierter Tag

Wie erwartet begrüsste uns keine Sonne, als wir unsere Köpfe aus den Zelten streckten, sondern ein Wolkenschleier hing schon zu Beginn des Tages über dem Lagerplatz. 

Doch dies hielt uns nicht davon ab, eine Wanderung durchzuführen. Ausgehend vom Lagerplatz suchten wir uns eine aussichtsreiche Route aus und unterhielten uns in diversen Pausen mit Spielen. 

Schliesslich wurden wir jedoch vom schlechten Wetter überrascht und es regnete in Strömen. Deswegen nahmen wir kurzerhand die nächste Abkürzung richtung Lagerplatz, wo der Regen dann aber auch schon wieder aufgehört hatte. 

 

Auch wenn das schlechte Wetter unsere Laune ein wenig drückte, war alles wieder vergessen, als Älpler Makkaroni zum Abendessen serviert wurden. In der Hoffnung, dass das Wetter hält, sangen wir einige Lagerlieder mit Gitarren- und Klavierbegleitung und fielen schliesslich wohl verdient in den Schlafsack. Die Teilnehmer wurden jedoch wenig später geweckt, es war Zeit für eine Mutprobe! Im Dunkeln mussten alle einzeln einen gruseligen Parcours ablaufen und sich erschrecken lassen. Nun war auch klar, dass der heutige Feiertag Halloween war. Die Strapazen wurden jedoch mit einer heissen Schokolade vor dem Schlafen belohnt und alle fielen erschöpft ins Bett.



16.07.2020 - Fünfter Tag

Wir lassen uns unsere Laune nicht durch einen weiteren regnerischen Tag im Lager verderben und starten am Morgen mit einem Sportturnier, wo wir verschiedene Mannschaftsspiele ausfechten. Rugby im Regen ist also auf unserer To-Do Liste definitiv abgehakt. 

Ein Pastaplausch markierte die Halbzeit des Turniers und nach einer kurzen Verdauungspause kämpften wir weiter. 

Am späteren Nachmittag führten wir den zweiten Teil unseres Voilà-Projekts durch und wandten unser Wissen über Kommunikation bei einer Stafette an. 

Das kulinarische Highlight an diesem Tag war der Pizzaabend, wo die Teilnehmer selbst ihre Pizza belegen konnten, welche dann im selbst gebauten Ofen gebacken wurde. Wir hätten nicht gedacht, dass man aus einem Pizzateig und ein paar anderen Zutaten solche Kunstwerke kreieren kann, auch wenn einige Werke als abstrakte Kunst bezeichnet werden könnten. Wir durften uns ausserdem über einen Besuch von unserem J+S Coach Marionna freuen, welche die Planung des ganzen Lagers begleitet hatte. Nach dem Abendessen stand noch etwas exklusives auf dem Programm: Die ältesten Teilnehmer übernahmen die Verantwortung für eine Anzahl Gruppenspiele mit dem Thema Ostern, passend zu unserem heutigen Feiertag. Mit erneut einsetzendem Regen verkriechen wir uns in unsere Zelte und freuen uns auf hoffentlich besseres Wetter morgen.



17.07.2020 - Sechster Tag

Der Wunsch nach besserem Wetter ging nicht ganz in Erfüllung, richtig nass wurden wir am Morgen jedoch auch nicht. Nach dem Frühstück fand ein Bastelblock statt, wo wir Instrumente aus alltäglichen Dingen bastelten. Die Instrumente hatten Ähnlichkeit mit einer Guggenmusik, der heutige Feiertag war also klar - der schmutzige Donnerstag. 

Mit dem kulinarischen Highlight des Lagers (Hamburger) als Mittagessen war der Tag schon gerettet, als sich das Wetter aber dann noch ein wenig besserte strahlten alle Teilnehmer. 

Das Nachmittagsprogramm war eine grosse Überraschung, denn wir besuchten alle gemeinsam den nahe gelegenen Tierpark, wo wir hautnah verschiedensten lokalen Tierarten begegnen durften.

Zurück am Lagerplatz ging es daran, in Gruppen mit den gebastelten Instrumenten einen Auftritt einzuüben. Nach dem Abendessen wurden diese dann vorgeführt und durch eine "Jury" bewertet. Der Wetterbericht sagt für den Endspurt des Lagers nur das Beste voraus und wir freuen uns auf einen letzten erlebnisreichen Tag im Lager, vielleicht sogar gekrönt durch eine Nacht unter freiem Himmel. 



18.07.2020 - Siebter Tag

Pünktlich um 8 Uhr morgens schliefen alle Leiter in ihrem Campingstuhl, den Anfang des Tages erwartend. Der letzte volle Tag des Lagers begann mit einem Orientierungslauf mit anschliessendem Mannschaftsspiel. Die Sonne gab heute alles und wir mussten ein paar Trinkpausen einlegen, um wieder zu Kräften zu kommen. Am Nachmittag wurde mit einem Glitzerspiel klar, dass der Abschlusstag des Jublalagers die Silvesternacht war. Zum Abendessen gab es Leckereien aus dem Grubenfeuer, die lange aber schonend in der Erde gegart wurden. Bei diesem Festessen kam jeder auf seine Kosten und zum Dessert wurden die Teilnehmer mit einem Fruchtsaft zum Anstossen auf das tolle Lager belohnt. Das anschliessende Lagerfeuer-Feeling rundete den letzten Abend im Lager ab. Ein Highlight dürfen wir jedoch jetzt gerade erleben: Da es nämlich eine sternenklare Nacht wird und nicht kalt wird, können wir unter freiem Himmel schlafen. So reihen sich also die Schlafsäcke und Mätteli auf der Wiese aneinander und die Diskussionen sind in dem bunten Haufen von Stoff noch lange nicht beendet. Wir hoffen, dass der Abbau des Lagers morgen glatt über die Bühne geht, freuen uns auf die Heimkehr aber finden es sicher auch schade, dass diese Zeit nun schon vorbei ist.



19.07.2020 - Letzter Tag

Bereits sehr früh starteten wir in den Tag, denn es gab sehr viel zu tun. Nach dem Zmorgen ging es daran, die Koffer zu packen alle Zelte abzubauen, Material zu ordnen und vieles mehr. Mit einer gesunden Portion Muskelkraft und Organisationstalent war der ganze Abbau jedoch eine schnelle Sache, bereits um 11 Uhr waren wir mit allem fertig und plumpsten wohl verdient ins Gras im Schatten der Bäume. 

Obwohl der Abbau einen bitteren Beigeschmack hatten, weil die schöne Zeit im Lager schon vorbei war, freuten wir uns auf die Heimkehr, auf die Dusche, das Bett und das gewohnte Umfeld. 

Das Jahr im Mixer konnte trotz der Corona-Krise durchgeführt werden und wir sind dankbar für das Vertrauen der Kinder und Eltern, dass uns uneingeschränkt geschenkt wurde. Gerade weil andere Scharen das Sommerlager ausfallen lassen mussten, sind wir froh, dass wir dieses Highlight im Jahr erleben durften.

 

Wir schauen auf ein Lager zurück mit unendlich vielen Erlebnissen und neu gelerntem. Wir verdanken ein problem- und unfallfreies Lager einem komplett durchgeplanten Lagerprogramm und einem eingespielten Team aus Leitern, in dem sich alle aufeinander verlassen können. Wir erwarten sehnsüchtig jetzt schon  den nächsten Sommer und freuen uns, euch alle zum Lagerrückblick am 15.08.2020 begrüssen zu dürfen.